In der Chiropraktik (gr. chiro=Hand / gr. praxis=Tätigkeit) steht - wie in der manuellen Therapie - die
Wirbelsäule im Vordergrund, ohne dabei die Gliedmaßen zu vernachlässigen. Ziel ist die freie Beweglichkeit der Gelenke und somit auch eine ungestörte Weiterleitung der Nervenimpulse. Die Zeiten
zu denen man annahm, man würde einen ausgerenkten Wirbel wieder einrenken, sind zum Glück längst überholt und widerlegt. Während die manuelle Therapie jedoch mit sanften Methoden arbeitet und darauf wartet, dass sich das Gewebe entspannt, geht die Chiropraktik einen anderen Weg.
Das betroffene Gelenk wird mit Hilfe eines schnellen Impulses "überrumpelt". Dieser Impuls (auch Manipulation oder Thrust genannt) hat mindestens zwei Effekte.
Zum einen stellt er eine starke Durchblutungsförderung im benachbarten Gewebe her, zum anderen scheint der Impuls das Muskelgewebe für eine kurze Zeit "abzuschalten". Bestimmte Nerven, so
genannte Rezeptoren, welche die Arbeit der Muskulatur steuern, werden mit neuer Information gefüttert, und die Muskulatur kann wieder in seiner ursprünglichen Form arbeiten.
Als Gründer der modernen Chiropraktik gilt Daniel David Palmer. Er überzeugte Schüler von Dr. Andrew Taylor Still (Gründer der Osteopathie), für ihn zu unterrichten. Die Techniken von Dr. Still
sollten schneller zu erlernen sein und ebenso zugänglich für "Nicht-Ärzte" werden. Es entstand ein relativ schnell erlernbares System, welches Chiropraktik genannt wurde. An dieser Stelle
trennten sich die Schulen der Osteopathie und Chiropraktik.