Fähigkeiten des Pferdeosteopathen:


Hand, Auge und Hirn

Das eigentliche Rüstzeug des Therapeuten und kann durch kein Gerät der Welt ersetzen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, euch in diesen Bereichen allumfassend auszubilden- vom ersten Tag an.

Die Hand

Die Hand ist das wichtigste Untersuchungsinstrument und gleichzeitig Therapiewerkzeug, welches man als Therapeut hat. Die Fähigkeit mit der Hand zu fühlen, das Gewebe und Strukturen des Pferdes zu untersuchen und zu beeinflussen üben wir mit euch vom ersten Tag an. Normal? Wir haben es erst in unserer Zusatzausbildung zum Manualtherapeuten am MTAP gelernt, also erst nach unserer Ausbildung an zwei unterschiedlichen Schulen.

 

Die Entwicklung dieser Fähigkeit benötigt Zeit und muss gefördert werden. Es ist kein Programmpunkt innerhalb eines Wochenendes, sondern zieht sich von Anfang bis Ende durch die Ausbildung. Aus diesem Grunde verzichten wir auch auf den Einsatz von Geräten wie Laser, Magnetfeld oder Strom.


Das Auge des Therapeuten

Neben der Hand ist das Auge entscheidend. Nicht nur die Haltung und Asymmetrien in der Muskulatur müssen erkannt werden, besonders das erkennen von physiologischen und schädlichen Bewegungsmustern steht im Vordergrund. Dies ist der präventive Anteil der Osteopathie. Schädigungen entstehen oft aus einem falschen Laufbild und dieses zeigt sich bereits vor der Schädigung. Die Behandlung von geschädigten Strukturen ist zwar nötig, aber die Ursache muss abgestellt werden- und dies ist nicht selten das Gangbild.

Das Hirn

Hand und Auge geben dem Therapeuten den Input. Das Hirn muss diese Dinge auswerten und gewichten. Passt zusammen, was ich sehe und fühle? Was kann ich machen, um das Gangbild zu verbessern? Um diese Dinge analysieren zu können, muss es richtig gefüttert sein mit den theoretischen Hintergründen. Entscheidend sind hier zum Beispiel keine Einzelmuskeln, sondern die Muskelketten, über welche sich das Pferd organisiert. Auch das Wissen über das Nervensystem spielt eine übergeordnete Rolle. Ohne diesen Hintergrund kann das Hirn und damit der Therapeut den Input nicht korrekt verarbeiten.

 

Unsere Theorie ist genau auf dieses Zusammenhangsdenken ausgerichtet, auch eines der Dinge, die in unseren Ausbildungen zu kurz kam bzw. die Bedeutung nicht genügend kommuniziert wurde.